Unser Verein wurde 1954 von ehrenamtlich arbeitenden Angehörigen psychisch kranker Menschen gegründet. Die bestmögliche Förderung und Unterstützung dieser Menschen durch menschliche Verbundenheit und gemeinsames Tun ist die Aufgabe des Förderkreises für seelische Gesundheit e.V., ehemals Förderkreis für Behinderte e.V., Förderkreis für Behinderte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, vormals Mutterdienst an Geisteskranken. Das Leitmotiv unseres Vereins ist eine auf gegenseitiger Wertschätzung basierende Gemeinschaft aus Klienten, Angehörigen, Ehrenamtlichen und Professionellen. Tradition und Wandel prägen unseren gegenwärtigen Standort. Durch unsere Betreuung bieten wir einen sicheren Rahmen und Orientierung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch mit seinem Bedürfnis nach Wachstum, Autonomie und Zugehörigkeit. Der Aufbau einer respektvollen und partnerschaftlichen Beziehung mit unseren Klienten ist für uns der höchste Wert in allen unseren Einrichtungen.
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Der Förderkreis für seelische Gesundheit e.V. wurde am 2.7.1954 von Margarete Betke mit dem Namen „Mutterdienst an Geisteskranken“ gegründet. Frau Betke war die Mutter eines chronisch psychisch kranken Sohnes der „Wittenauer Heilstätten“. Ihre regelmäßigen Besuche zeigten ihr die Verlassenheit und Untätigkeit vieler Patienten, was für sie Anlass war, einen Verein zu gründen. Ziel des Vereins war die Gründung einer Gedächtnisstiftung mit der Aufgabe ein „Dorf der Menschlichkeit – Rehabilitation psychisch Kranker“ außerhalb der Anstalt zu errichten. Es fand sich allerdings trotz mannigfacher Bemühung und anderer Unterstützung leider keine Finanzierungsmöglichkeit.Nebst dieser Zielsetzung organisierte der Verein einen regelmäßigen Besucherdienst, persönliche Einzelbetreuung und sorgte mittels Straßensammlungen, Spenden und Erbschaften für unterschiedliche kreative Aktivitäten und eine Verbesserung der Ausstattung und trug somit zu einer weitreichenden Verbesserung des Klinikalltages bei.Die auf menschlicher Verbundenheit beruhende Arbeit dieses bald 100 Mitglieder umfassenden Vereins wurde von der Klinikleitung und dem Personal der Stationen unterstützt und geschätzt.
Mit der sich ständig verändernden Psychiatrie und damit verbesserter Rehabilitationschancen sah sich der Verein erneut gefordert, langjährigen Patienten den Weg aus der Klinik heraus zu ermöglichen. Die Umsetzung einer wohldurchdachten Nachsorge ist dem Pioniergeist und dem Engagement unseres Vereinsmitgliedes Frau Dr. Rintelen, der ehemaligen Chefärztin der Rehabilitationsabteilung der Karl-Bonhoeffer Nervenklinik, zu verdanken. Durch die Unterstützung unserer Mitglieder konnte aus Mitteln des Vereins 1977 die erste therapeutische Wohngemeinschaft für langjährig stationär behandelte Patienten in West-Berlin bzw. der Bundesrepublik eingerichtet werden.Der Verein errichtete in der Folgezeit weitere therapeutische Wohngemeinschaften und legte auch weiterhin großen Wert auf die Förderung von Kreativität und künstlerischem Gestalten. So existieren unser Chor und unsere Künstlergruppe schon seit über 20 Jahren. Neben diesem kreativen Bereich blieb es dem Verein wichtig, Reisen zu ermöglichen. So stellte er seit 1970 der Klinik 3 Busse und den ambulanten Einrichtungen einen weiteren Bus zur Verfügung.Der Verein evaluierte in regelmäßigen Abständen seine Tätigkeit; entsprechende Veröffentlichungen liegen vor.
In den 90er Jahren kam dann durch die Enthospitalisierung das Ansinnen des Vereins in gewisser Weise zur Vollendung: Der ambulante Bereich wurde erweitert und bot somit ein breites Spektrum von Rehabilitationsmöglichkeiten.Unsere mittlerweile 195 Betreuungsplätze verteilen sich über kleinere Einrichtungen und umfassen unsere therapeutischen Wohngemeinschaften, darunter auch eine gerontopsychiatrische Wohngruppe, betreutes Einzelwohnen und ein Übergangswohnheim an zwei Standorten mit unterschiedlichen Konzepten; eines speziell für psychisch kranke junge Erwachsene.. Da auch die Akquise von Wohnraum immer zu unseren Aufgaben zählte, mieteten wir 1997 den Seitenflügel eines Wohnhauses mit 10 Einzimmerwohnungen, welche je nach Bedarf für Betreuung oder lediglich zur Untermiete von Klienten genutzt werden. Ein Teil dieser Wohnungen wird kurzfristig an wohnungslose Weddinger Klienten vergeben.2012 kaufte der Verein ein Haus und setzte somit eine der Ursprungsideen der Vereinsgründerin um: ein gemischtes Haus; Altmieter, Mieter, Mitarbeiter und unsere Klienten. Wir betreuen Menschen mit psychischen Erkrankungen und Abhängigkeitskranke. Das Angebot richtet sich an alle Rehabilitanden einer psychiatrischen Fachklinik.Der Verein arbeitet vorrangig in enger Zusammenarbeit mit den für uns zuständigen Stationen der psychiatrischen Universtätsklinik der Charité im St. Hedwig Krankenhaus in Mitte, den Abteilungen des Vivantes Humboldt-Klinikums, den Bezirken Wedding und Reinickendorf zusammen. Er ist hier der gemeindenahen Versorgung verpflichtet und kooperiert zu diesem Zweck mit anderen ambulanten Einrichtungen. Das Betreuungsteam setzt sich aus folgenden Berufsgruppenzusammen: • Alten-, Kranken- und Heilerziehungspfleger,• Ergotherapeuten, Erzieher, Sozialarbeiter,• Dipl.-Pädagogen,• Dipl.-Psychologen/psychologischen Psychotherapeuten,• Dipl.-Soziologen, einer• Theologin, einer• Konsiliarärztin (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie). Wir haben zudem die Zulassung zur Erbringung von Soziotherapie. Seit 2003 gehören wir der Qualitätsgemeinschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes an und befinden uns im Aufbau eines QM-Systems nach DIN EN ISO 9001:2000.
Im Jahre 2014 blickten wir auf 60 Jahre gemeinsame Arbeit mit all denen zurück, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Die Erfahrungen auf dieser Strecke psychiatrischer Versorgung tauschten wir mit all denjenigen aus, die unsere Angebote für sich nutzen und an einer fortwährenden Weiterentwicklung interessiert sind. Änlässlich unseres 50-jährigen Bestehens 2004 verfassten wir eine Chronik und drehten einen dokumentarischen Film über die Geschichte und Gegenwart des Vereins.2014 ergänzten wir diese Dokumentationen mit einer Festschrift zum 60-Jährigen mit Beiträgen von Wegbegleitern.Gerne können Sie bei Interesse dieses Material, Broschüren und Konzepte bei uns anfordern.